Ein Fußboden zum Anbeißen

Resopal erwartet 20-prozentiges Umsatzplus

Beim bekanntesten deutschen Schichtstoffhersteller stehen alle Zeichen auf Fortschritt – sei es bei den Pro­duktinnovationen, bei den Mitarbeitern oder der positi­ven Geschäftsentwicklung. Am 4. November 2011 ge­währte Resopal Journalisten Einblick in die kommenden Veränderungen im Unternehmen.

Wie Donald Schaefer, Geschäftsführer der Resopal GmbH, während des traditionellen Pressegespräches vor dem Ar­chitektenevent „denk.werkstatt“ mitteilte, setze man weiter konsequent auf den Einklang aus sozialen, ökologischen und ökonomischen Zielen. Um diese Philosophie auch in den Produkten zum Ausdruck zu bringen, sei die vor einem Jahr vorgestellte Biokompositplatte „RE-Y-STONE“ kultiviert worden. Resopal experimentiert mit Farbgebungen, die trotz des dunklen Naturharzes Vielfalt bieten sollen, und erweitert den Einsatzbereich des biologischen Werkstoffes. Neuster Clou: Fensterbänke und Fußboden. Weil „RE-Y-STONE“ emissions- und petrolfrei sei, seien die Produkte im Zwei­felsfall sogar genießbar, so Schaefer. Der Boden besticht durch seine Robustheit, obwohl bei „RE-Y-STONE“ kein Melamin oder Korund zum Einsatz kommt. Auf der Interzum im Mai bestand er die erste große Belastungsprobe. Vor al­lem sein durch und durch homogener Aufbau überzeugt. In drei bis vier Wochen soll der Boden in Form von 1488 mm x 293 mm x 11,7 mm großen Paneelen auf den Markt kom­men.

„Ordentlich verkauft“ habe man das Basisprodukt „RE-Y-STONE“ gleich nach der Interzum, berichtet Schaefer. Vor allem die renommierten Marken, die ihre Corporate Identity nachhaltig ausrichten, zeigten Interesse. Eine Partnerschaft mit der Sentinel-Haus Institut GmbH (SHI), Freiburg, die wohngesunde Baukonzepte umsetzt, trägt bereits Früchte: Fast 5.000 Kindergärten wurden mit „RE-Y-STONE“ aus­gestattet. Allein mit der Biokompositplatte habe man so in diesem Jahr zwei bis drei Millionen Euro Umsatz generiert. 2012 soll dieser Wert auf zehn Millionen Euro steigen.

Für die Zukunft denkt Resopal darüber nach, auf 35.000 Quadratmetern Fläche zusammen mit dem Land Hessen und der Gemeinde Groß-Umstadt ein Biomassekraftwerk zu bauen. Aus Schichtstoffabfällen lässt sich damit Wärme für die Pressen erzeugen.

Neues bei HPL

Veränderungen gibt es aber auch in den von Resopal klas­sisch besetzten Bereichen. Nach der Küchenarbeitsplatte „Resoplex“, mit der sich Spülen und Glaskeramikkochfelder flächenbündig einfach von oben und schnell direkt vor Ort einbauen lassen, stellte Resopal eine Neuentwicklung in diesem Bereich vor. Die neue Arbeitsplatte besteht aus einer Trägerplatte und einer 2,5 mm dicken, dekorativen Kom­paktschicht. Im Ge­gensatz zu „Resoplex“, die aus einer 35 mm „AirMaxx“-Leichtspan­platte, einer 3 mm dicken Phenol­kom­paktschicht und einer 0,7 mm starken Resopaloberflä­che besteht und deren Kante postformt ist, kann Resopal durch die Investi­tion in eine Kantenanleimmaschine in Zu­kunft Arbeitsplatten mit gerader Dickkante direkt ab Werk anbieten.

Größtes Entwicklungspotenzial sieht Schaefer im Druckbe­reich. Für die Zukunft sagte er eine Revolution beim Arbeits­plattendesign und der Gestaltung von Nischenrückwänden voraus, die sein Unternehmen selbst initiieren will und deren Ergebnisse schon im Februar 2012 zur Messe „status_KULT“ im Ziegeleimuseum Lage vorliegen.

Schaefer rechnet zum Ende dieses Jahres mit einer knapp 20-prozentigen Umsatzsteigerung. Danach stünde der Um­satz für 2011 bei über 150 Millionen Euro. Die nicht bere­chenbaren Rohstoffpreiserhöhungen wirken sich auf die Umsatzrendite aus. Der Exportanteil sei auf ho­hem Niveau stabil. 44 Prozent der Resopalprodukte finden ihre Bestim­mung vor allem in Skandinavien, Polen, der Tür­kei oder Russland.

Resopal beschäftigt 640 Mitarbeiter. Bei der guten Ge­schäftsentwicklung rechnet Schaefer aber zu Jahresende damit, zehn weiteren Menschen einen Arbeitsplatz bieten zu können. Mit der Vorstellung von Christof Rauen kündigte Schaefer (64) sein Ausscheiden aus dem Unternehmen bis spätestens Ende 2012 an. Rauen kommt als Maschinen­bauingenieur aus einem ebenfalls zu ITW gehörenden Un­ternehmen und wird bereits seit 1. April 2011 von Schaefer eingearbeitet.

Bildtext 1: Donald Schaefer, Geschäftsführer der Resopal GmbH. Foto: Resopal

Bildtext 2: Resopal erweitert den Einsatzbereich des biologi­schen Werkstoffes „RE-Y-STONE“ um einen robusten  Fuß­boden. Dieser soll Anfang Dezember 2011 in Form von 1488 mm x 293 mm x 11,7 mm großen Paneelen auf den Markt kom­men. Foto: Resopal

Bildtext 3: Eine weitere Neuheit, die vollständig ökologisch, petrol- und emissionsfrei ist: Die „Re-Y-STONE“-Fensterbank. Foto: Resopal

Bildtext 4: Eine neue Arbeitsplatte besteht aus einer Träger­platte und einer 2,5 mm dicken, dekorativen Kompaktschicht und ermöglicht den flächenbündigen Einbau von Spülen und Glaskeramikkochfeldern einfach von oben und schnell direkt vor Ort. Durch die Investi­tion in eine Kantenanleimma­schine bietet Resopal in Zukunft Arbeitsplatten mit gerader Dickkante direkt ab Werk an. Foto: Resopal

 

Published at: 11-04-2011